Häufig gestellte Fragen
Was isst du dann überhaupt noch? Kannst du nicht mal eine Ausnahme machen? Ist das sowas wie eine Allergie?
Sie haben Fragen – wir geben Antworten. In diesem Beitrag haben wir einige häufig an Zöliakie-Betroffene gestellte Fragen zusammengefasst.
Was ist Zöliakie?
Die Frage, mit der alles anfängt. Die Antwort ist leicht – und irgendwie auch nicht. Denn wie und in welchem Maße sich Zöliakie äußert, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Und obwohl die Forschung zu dem Thema in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht hat, lässt die Krankheit – zum Beispiel in Bezug auf ihre Ursachen – noch einige Fragen offen.
Fest steht: Zöliakie bezeichnet eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die auf einer Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten basiert. Normalerweise nimmt unser Körper über die Schleimhaut des Dünndarms wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe auf. Unterstützung bekommt er dabei von den Zotten, fingerförmigen Ausstülpungen der Dünndarmschleimhaut. Sie vergrößern die Fläche zur Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung. Bei Zöliakie-Betroffenen kommt es durch den Konsum von Gluten zu einer immunologischen Reaktion und infolgedessen zu einer Entzündung der Darmzotten. Durch die Entzündung bilden sich die Darmzotten zurück. Dementsprechend wird die Aufnahme von Nährstoffen gehemmt, was im schlimmsten Fall zu einer Mangelernährung führen kann. In diesem Zusammenhang spricht man häufig von Malabsorption, also einer schlechten Aufnahme von Nährstoffen vom Dünndarm in den Blutkreislauf.
Übrigens: Schon der Kontakt mit glutenhaltigen Lebensmitteln (z.B. das Servieren in einem Brotkorb) kann zur Kontamination der glutenfreien Produkte und dementsprechend bei Verzehr zu Beschwerden bei Zöliakie-Betroffenen führen. Deshalb ist bereits beim Zubereiten und Anrichten von Speisen größte Sorgfalt anzuwenden.
Ist Zöliakie sowas wie eine Allergie?
Zöliakie ist keine Allergie oder Unverträglichkeit, sondern eine Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass das Immunsystem körpereigene Zellen angreift, im Falle der Zöliakie die Darmzotten. Zöliakie beschränkt sich nicht allein auf den Darm, sondern kann auch andere Systeme beeinflussen.
Was sind Symptome von Zöliakie?
Art und Ausprägung der Symptome sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was die Diagnose oftmals erschwert. Erst ein Bluttest und eine Dünndarmbiopsie schaffen Klarheit. Symptome können unter anderem Durchfall, fettiger Stuhl, Gewichtsverlust und Blähungen sein. Auch Mangelerscheinungen in unterschiedlichen Formen können aus der Autoimmunerkrankung resultieren.
Zöliakie kann außerdem die Ursache von Osteoporose, Schlaflosigkeit, Depressionen oder anderen Beschwerden, die nicht in direktem Zusammenhang mit Darmfunktionen stehen, sein. Bei Kindern kann sich unentdeckte Zöliakie beispielsweise durch stagnierendes Wachstum oder Wesensveränderungen wie Weinerlichkeit oder Unzufriedenheit äußern.
Ist Zöliakie heilbar?
Zöliakie begleitet Betroffene ein Leben lang. Durch einen glutenfreien Ernährungsplan können sie jedoch beschwerdearm oder sogar -frei leben. Dann können die Darmzotten ihre Arbeit tun und eine gesunde Nährstoffaufnahme gewährleisten.
Ist Zöliakie genetisch bedingt?
Die Forschungen in Bezug auf die Ursachen von Zöliakie sind noch lange nicht am Ende. Es gibt inzwischen einige Hinweise darauf, dass es sich um eine genetische Störung handelt. Allerdings wird diese Autoimmunerkrankung nicht zwingend vererbt. Es wird vermutet, dass auch Umweltfaktoren sowie die Ernährung allgemein das Ausbrechen von Zöliakie begünstigen können. Die komplexen Zusammenhänge zwischen den Faktoren sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Der Ausbruch der Krankheit ist in jedem Lebensalter möglich.
Was ist Gluten?
Gluten ist ein Klebereiweiß, das beispielsweise im Weizen vorkommt. Es sorgt für die Bindung und die typischen Backeigenschaften von Mehl.
Welche Lebensmittel enthalten Gluten?
Folgende Getreidesorten sowie daraus hergestellte Lebensmittel enthalten Gluten: Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Urkorn, Einkorn, Grünkern, Triticale, Tritordeum, Emmer Kamut und Hafer.
Neben Back- und Teigwaren gibt es weitere Produkte, die Gluten enthalten können, dazu gehören beispielsweise (sofern nicht anders gekennzeichnet) Fertiggerichte, Saucen (z.B. Sojasauce), Gewürzmischungen, Bier und sogar Kosmetika und Medikamente.
Können Zöliakie-Betroffene überhaupt noch was essen?
Na klar! Zunächst scheint die Auswahl eingeschränkt, denn glutenhaltige Lebensmittel gibt es viele. Aber es gibt ebenso Möglichkeiten, sich lecker und abwechslungsreich ohne Gluten zu ernähren. Glutenfreie Getreidesorten sind unter anderem Reis, Quinoa, Mais, Hirse und Buchweizen.
In unserem Online-Shop bieten wir eine große Auswahl glutenfreier Backwaren von Brot und Brötchen über Kuchen und Gebäck bis hin zum Pizzateig oder glutenfreien Mehlen für eigene kulinarische Kreationen. Grundlage unserer Produkte ist glutenfreie Weizenstärke. Weizenstärke ist der kohlenhydrathaltige Anteil des Weizenkorns. Obwohl dabei der glutenhaltige Anteil, nämlich das Eiweiß, entfernt wurde, ist in Weizenstärke immer noch ein geringer Anteil an Gluten vorhanden. Bei glutenfreier Weizenstärke liegt der Grenzwert garantiert unter 20 ppm. Doch wie geht das? Das nicht-wasserlösliche Gluten wird durch Auswaschen und mit Hilfe einer Zentrifuge von der wasserlöslichen Weizenstärke getrennt. Doch warum verwenden wir glutenfreie Weizenstärke, wenn uns alternative Produkte zur Verfügung stehen? Die Erklärung ist denkbar einfach: Nur glutenfreie Weizenstärke ermöglicht uns die Herstellung von Produkten, die in Konsistenz, Aussehen, Geruch und Geschmack herkömmlichen Produkten nahe kommen. So wollen wir Betroffenen den Genuss bekannter und beliebter Backwaren ermöglichen.
Woran erkenne ich, ob Lebensmittel glutenfrei sind?
Das Prüfsiegel der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft, die durchgestrichene Ähre, ist ein Zeichen für glutenfreie Produkte – so wie bei Poensgen!
Gemäß Lebensmittelverordnung sind Hersteller in Europa dazu verpflichtet, glutenhaltige Produkte zu kennzeichnen, auch solche, die per se kein Gluten enthalten, jedoch dort produziert werden, wo auch glutenhaltige Produkte hergestellt werden. Dann steht auf der Verpackung ein Hinweis wie: “Kann Spuren von Gluten enthalten.” Aber aufgepasst: Nicht immer steht in der Zutatenliste “Gluten”. Es ist daher wichtig, dass Sie wissen, auf welche Begriffe Sie achten müssen. Wir empfehlen, sich vor dem Einkauf genau zu informieren, welche Lebensmittel ohne Bedenken konsumiert werden können, um auch versteckte Glutenquellen zu vermeiden.
Weizenfrei ist übrigens nicht gleich glutenfrei. Weizenfreie Produkte können weiterhin Gluten aus anderen Quellen, z.B. Roggen oder Gerste, enthalten.
Können Zöliakie-Betroffene nicht mal eine Ausnahme machen?
Eine glutenfreie Ernährungsweise sieht keine Ausnahmen vor – und das sollte auch nicht verlangt werden! Denn je nach individueller Ausprägung der Autoimmunerkrankung reicht bereits eine kleine Menge Gluten aus, um eine Entzündung auszulösen, in deren Folge sich die wichtigen Zotten der Dünndarmschleimhaut zurückbilden und die gesunde Aufnahme von Nährstoffen gefährdet ist.
Können auch Nicht-Zöliakie-Betroffene glutenfrei essen?
Ja! Glutenfreie Produkte wie unsere Backwaren können bedenkenlos geteilt werden. So steht dem gemeinsamen glutenfreien Genuss nichts im Wege!
Worauf muss ich achten, wenn ich glutenfrei kochen möchte?
Für Genuss mit gutem Gewissen ist es wichtig, eine Kontamination der glutenfreien Lebensmittel mit Gluten auszuschließen. Das bedeutet, dass glutenfreie Speisen nicht mit Utensilien, in Töpfen oder Pfannen zubereitet werden dürfen, die zuvor mit glutenhaltigen Lebensmitteln in Kontakt waren. Sollte es aus Platz- oder Zeitmangel nicht anders gehen, bereiten Sie die glutenfreien Speisen immer als erstes zu.
Eine gründliche Reinigung, sowohl der Hände als auch aller Arbeitsflächen, ist das A und O. Küchen-Equipment, in dem sich feiner Mehlstaub absetzen kann, sollte nicht für glutenfreie und glutenhaltige Produkte eingesetzt werden, das gilt beispielsweise für Toaster und Brotkörbe.
Können Zöliakie-Betroffene auswärts essen (im Restaurant, im Urlaub)?
Die Gastronomie, Hotels und sogar einige Airlines stellen sich zunehmend auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Gäste ein. Zöliakie-Betroffene können vorab oder bei ihrem Besuch erläutern, worauf bei ihrer Ernährung zu achten ist. Auch kleine Hinweis-Kärtchen (z.B. von der DZG “Eine Bitte an den Koch”) können helfen, auf beiden Seiten Klarheit und Sicherheit bei der Auswahl der Lebensmittel und im Umgang damit zu schaffen. So ist es möglich, auch auswärts und im Urlaub unbeschwert zu genießen.
Was tun bei einem Glutenunfall?
Selbst wenn alle Seiten vorsichtig sind: Es kann passieren, dass Betroffene dennoch in Kontakt mit Gluten kommen, sei es zuhause oder auswärts. Je nach individueller Ausprägung zeigen sich die Symptome unmittelbar oder erst einige Stunden oder sogar Tage später – das macht es natürlich nicht unbedingt leicht, die Ursache zu bestimmen. Wie lange die Symptome bleiben oder in welcher Form sie sich äußern, ist ebenfalls von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist, herauszufinden, was den Betroffenen in solchen Situationen hilft. Wärme, Ruhe, vielleicht ein Tee … aber auf jeden Fall Verständnis. Denn Zöliakie-Betroffene wollen keine Umstände machen. Wie jeder andere möchten sie Essen gemeinsam mit Freunden und Familie genießen und beschwerdefrei bleiben. Das kleine Restrisiko, das auch bei größter Vorsicht immer bleibt, sollte niemanden entmutigen, rauszugehen und auswärts zu essen. Es sollte Zöliakie-Betroffene sowie Freunde und Familie ebenso wie die Gastronomie dazu ermutigen, diese Krankheit ernst zu nehmen und gemeinsam daran zu arbeiten, eine Umgebung zu schaffen, in der alle gemeinsam mit gutem Gewissen genießen können.
Sie haben weitere Fragen rund um das Thema oder speziell zu den glutenfreien Produkten von Poensgen? Dann kontaktieren Sie uns!